Die Firmenchronik
Über 160 Jahre und fünf Generationen
Mehr als 160 Jahre sind seit den Anfängen der Keller Ziegeleien im Jahr 1857 vergangen und vieles ist seither anders geworden. Steht damals noch die Handarbeit im Vordergrund und werden die Ziegel mit Pferdefuhrwerken in die Nachbardörfer spediert, so sind heute Lastwagen und Tieflader unterwegs, um die per Roboter vorfabrizierten Mauer- und Fassadenelemente im gesamten deutschsprachigen Raum auszuliefern.
Auch der Ziegel selbst hat sich verändert: Vom traditionellen und handwerklich gearbeiteten Baumaterial zum Hightech-Produkt, das punkto Tragkraft, Erdbebensicherheit und Energieeffizienz hohen Ansprüchen genügen muss.
Gleichzeitig gibt es einige Konstanten. Im Gegensatz zu manch anderen ist Keller dem Ziegel auch in schwierigen Zeiten treu geblieben. Anstatt die Tätigkeit auf ein völlig anderes Geschäftsfeld zu verlagern, haben die Keller Ziegeleien ihre Aktivitäten rund um das Kernprodukt erweitert. Veränderungen und Innovationen entstanden und entstehen stets durchdacht und mit Bezug auf die Tradition.
Der Gründervater Johann Jakob Keller stammt aus einer ambitionierten Bauernfamilie. Als Schlossherr gerät er eher durch Zufall in die Ziegelbranche. Doch er versteht es, die günstigen Rahmenbedingungen des industriellen Aufschwungs für seine persönliche Erfolgsgeschichte zu nutzen. Sein Sohn Jakob Ulrich Keller ist ein mutiger, energiegeladener und machtbewusster Unternehmer, der Chancen erkennt und mit beiden Händen zu packen weiss. Auf Verbandsebene positioniert er die Keller Ziegeleien als einflussreichen Akteur und vertritt kraftvoll dessen Interessen. Unter seiner Ägide wächst das Unternehmen stark und kann sein regionales Rayon erweitern. Als Hans und Franz Keller aus der dritten Generation in die Firma eintreten, ist das Ziegeleikartell eine unumstössliche Konstante. Franz Keller gestaltet dieses an vorderster Front mit. Gleichzeitig sucht er nach unternehmerischen Freiräumen, die er in technischen Innovationen findet. So ist die Grundlage gelegt, dass sich die Keller Ziegeleien unter Peter Keller rund um den Ziegel diversifizieren und als kompetenter Baudienstleister positionieren können. Mit seinem Wirken sichert Peter Keller in der vierten Generation unter schwierigsten Rahmenbedingungen das Überleben des Unternehmens. Ausserdem erkennt er die Bedeutung der eigenen Landressourcen und die Chancen, die sich daraus ergeben.
Christian und Stephan Keller nehmen dieses Erbe an und entwickeln auf den ehemaligen Ziegeleiarealen in Pfungen und Dättnau ästhetische, moderne und verantwortungsvolle Grossbauprojekte. Gleichzeitig knüpfen sie auch auf anderer Ebene an die Arbeit von Peter Keller an und etablieren das Unternehmen weiter als Partner für Architekten, Generalunternehmungen, Wissenschaftler und Künstler. Keller ist heute der erste Ansprechpartner für alle, die mit Backsteinen oder Klinkern etwas Ungewöhnliches und Innovatives gestalten wollen. Und die fünfte Generation ist bereit, ein weiteres Kapitel der Unternehmensgeschichte zu schreiben.
Der Film zur Firmenchronik
Das Buch zur Firmenchronik
Bernhard Ruetz
Vom Stein zum Haus: Die Geschichte der Keller Ziegeleien
Verlag Ars Biographica, Humlikon 2019.